Was ist OT-Security und warum betrifft es auch Sie?

Was bedeutet OT überhaupt?

Dazu haben wir unsere Sicherheits-Experten Knox eingeladen. Knox kennt sich mit OT-Systemen aus wie andere mit ihrem Kaffeevollautomaten. Die meiste Zeit verbringt er momentan in Produktionsbetrieben. Heute trifft er sich mit Kai – frischer Werkstudent in der IT-Abteilung in einem mittelständischen Produktionsunternehmen, neugierig, wissbegierig, aber: „OT? Noch nie gehört.“

Knox erklärt Kai OT-Security

„OT steht für Operational Technology“, beginnt Knox, während sie auf ein Diagramm deutet, das irgendwo zwischen Stromkreislauf und Steuerzentrale liegt. „Das sind die Systeme, die physische Prozesse steuern – also Anlagen, Maschinen, Sensoren, Aktoren.“ Kai runzelt die Stirn. „Also SPS und SCADA?“

„Ganz genau. Während du in der IT eher mit Daten arbeitest, regelt OT Dinge wie Temperatur, Druck, Geschwindigkeit – in Echtzeit. Und da liegt auch die Herausforderung: OT muss laufen, und zwar immer. Kein Patchday, keine Downtime.“ „Aber wieso trennt man das dann von IT?“

„Weil’s zwei Welten sind. Unterschiedliche Anforderungen, andere Risiken – und leider oft völlig verschiedene Sicherheitsniveaus.“ Kai notiert fleißig. Knox lächelt. „Wenn du verstanden hast, was OT bedeutet, dann hast du den ersten Schritt in Richtung OT-Security schon gemacht.“

Grafik: Warum sind OT Geräte gefährdet?

OT-Security – was gehört dazu?

Ein wirksames OT-Sicherheitskonzept erfordert mehr als nur den Einsatz einzelner Technologien – es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, der technische, organisatorische und prozessuale Maßnahmen miteinander verbindet. Ziel ist es, sowohl die Verfügbarkeit als auch die Integrität und Vertraulichkeit der Systeme in industriellen Umgebungen sicherzustellen.

Technische Maßnahmen bilden das Fundament jeder OT-Sicherheitsstrategie. Dazu gehört zunächst eine saubere Netzwerksegmentierung, um die OT-Umgebung klar von der IT zu trennen. Firewalls, Intrusion Detection/Prevention-Systeme (IDS/IPS) und Monitoring-Lösungen speziell für industrielle Protokolle (z. B. Modbus, Profinet) sind essenziell. Zudem sollte sichergestellt werden, dass Remote-Zugriffe – etwa durch externe Dienstleister – nur über gesicherte, protokollierte und freigegebene Kanäle erfolgen.

Auf organisatorischer Ebene ist die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten entscheidend. Wer darf was im OT-Netzwerk? Wer reagiert im Ernstfall? Regelmäßig aktualisierte Sicherheitsrichtlinien und klare Prozesse zur Reaktion auf Vorfälle sind dabei unverzichtbar.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Denn viele Angriffe starten nicht mit einer technischen Schwachstelle, sondern mit einem simplen Phishing-Mail. Schulungen und praxisnahe Übungen erhöhen die Wachsamkeit und helfen, menschliche Fehler zu vermeiden.

Nicht zuletzt sollten Unternehmen auf regelmäßige Sicherheitsanalysen und Audits setzen. Nur wer seine Schwachstellen kennt, kann gezielt Maßnahmen ableiten. Ein Security Operations Center (SOC) speziell für OT kann zudem kontinuierlich Bedrohungen erkennen und frühzeitig eingreifen.

Kurzum: OT-Security ist kein Produkt, sondern ein Prozess – und sollte als solcher strukturiert und dauerhaft betrieben werden.

Was gehört zu OT-Security?

Warum es auch Ihr Unternehmen betrifft

Kai blickt nachdenklich auf den Bildschirm. „Aber betrifft das wirklich jeden? Ich mein, wir sind ja kein Großkonzern.“

Knox schüttelt den Kopf. „Gerade deshalb betrifft es euch. Viele kleine und mittlere Unternehmen denken, sie seien zu unbedeutend für gezielte Angriffe – doch genau das macht sie zu einem beliebten Ziel.“

Er erklärt, dass OT-Systeme heute fast überall zu finden sind – in der Lebensmittelproduktion, in kleinen Fertigungsbetrieben oder in Versorgungsnetzen. „Und sobald eine Maschine vernetzt ist – sei es über Fernwartung, Cloud-Dienste oder interne Schnittstellen – besteht ein potenzielles Risiko.“

Knox erklärt warum OT-Security jeden trifft

Kai erinnert sich an den Fall eines Zulieferers, bei dem ein Angriff die komplette Lieferkette blockiert hatte. „Also reicht ein Schwachpunkt beim Dienstleister, und das Ganze fällt in sich zusammen?“

„Genau“, sagt Knox. „IT-Sicherheit ist kein Einzelprojekt, sondern eine Teamleistung über die gesamte Wertschöpfung hinweg. OT-Security betrifft nicht nur eure eigene Anlage, sondern auch die eurer Kunden und Partner.“

Kai macht sich eine Notiz: „Risiko kennt keine Betriebsgröße.“ Knox nickt. „Cyberangriffe unterscheiden nicht zwischen Großkonzern und Familienbetrieb – nur zwischen vorbereitet und unvorbereitet.“

Erste Schritte zur OT-Security

Der Einstieg in die OT-Sicherheit muss nicht kompliziert sein – aber er sollte bewusst und strukturiert erfolgen. Gerade Unternehmen, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema hatten, profitieren von einem klaren Fahrplan.

1. Sichtbarkeit schaffen:
Am Anfang steht die Frage: Was ist überhaupt Teil meiner OT-Infrastruktur? Eine vollständige Bestandsaufnahme (Asset-Inventur) ist essenziell. Dazu gehören alle Komponenten, vom Steuerungssystem über Sensorik bis hin zu Netzwerkkomponenten. Ohne Transparenz ist kein effektiver Schutz möglich.

2. Schwachstellen identifizieren:
Viele Systeme basieren auf alten Betriebssystemen oder sind nie für die heutige Bedrohungslage konzipiert worden. Mittels gezielter SchwachstelKnoxnalysen (z. B. Vulnerability Scans oder Penetrationstests) lassen sich konkrete Risiken identifizieren. Diese sollten nach Kritikalität priorisiert werden.

3. Zugänge kontrollieren:
Wer hat Zugriff auf welche Systeme? Besonders externe Wartungspartner stellen ein Risiko dar, wenn Fernzugriffe unkontrolliert oder unsicher erfolgen. Der Einsatz sicherer Remote-Zugänge, kombiniert mit Protokollierung und temporärer Freigabe, minimiert potenzielle Einfallstore.

4. Mitarbeiter einbeziehen:
Technik allein reicht nicht. Schulungen zur Erkennung von Phishing-Mails, zur sicheren Nutzung von USB-Geräten oder zur Reaktion im Ernstfall sind Pflicht. Awareness ist in der OT ebenso wichtig wie bei klassischen IT-Arbeitsplätzen.

5. Monitoring einführen oder erweitern:
Ein Security Operations Center (SOC), das speziell auf OT-Bedrohungen ausgerichtet ist, ermöglicht die kontinuierliche Überwachung und Alarmierung im Fall von Anomalien oder Angriffen. So können Vorfälle erkannt werden, bevor sie Schaden anrichten.

Erste Schritte OT-Security

Aktuelle Impulse – gemeinsam sicherer mit Knox und der Bristol Group

Wir wissen: OT-Security ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Genau deshalb begleiten wir Unternehmen nicht nur beim Einstieg, sondern auch beim nächsten Schritt – praxisnah, verständlich und wirkungsvoll. Unser Sicherheits-Experte Knox zeigt Ihnen, wie.

„OT-Security beginnt mit Verstehen – aber sie gewinnt durch Handeln“, sagt Knox. „Deshalb bieten wir mehr als nur Assessments. Wir unterstützen Sie mit konkreten Werkzeugen und echten Erfahrungswerten.“

Dazu zählt unser OT-Security Assessment, das technische Schwachstellen sichtbar macht und aufzeigt, wo Ihr Unternehmen wirklich steht. Es liefert Ihnen klare Empfehlungen – und mit unserem Fragenkatalog zur OT-Sicherheit können Sie bereits im Vorfeld selbst evaluieren, wie gut Sie heute aufgestellt sind.

Ein Highlight ist unser Praxis-Workshop zur OT-Netzwerksegmentierung. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Produktionssysteme strukturiert schützen – durch Sicherheitszonen, Zero-Trust-Prinzipien und die sichere Trennung von IT und OT. Praxisnah, verständlich und direkt anwendbar. Knox sagt: „Wenn jedes Steuerungssystem seine eigene Zone bekommt, sinkt das Risiko dramatisch.“

Zudem laden wir regelmäßig zu Webinaren, Summits und Schulungen ein – zu Themen wie NIS-2, OT-Monitoring oder dem sicheren Umgang mit Fernwartung.